Jugendschutz bei Online-Games: Altersfreigaben, Chatfunktionen und elterliche Kontrolle RA Marian Härtel

Die folgenden Strategien haben sich in der Praxis als besonders wirksam erwiesen. Glücksspiel im Internet entwickelt sich zunehmend zu einer ernsten Gefahr für Kinder und Jugendliche in Deutschland. Trotz strenger gesetzlicher Regulierungen und Alterskontrollen finden immer mehr Minderjährige Wege, auf Online-Casinos, virtuelle Sportwetten und andere Glücksspielangebote zuzugreifen. Die Regelungen können von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sein, da die Glücksspielgesetze in den einzelnen Ländern unterschiedlich ausgestaltet sind. In einigen Bundesländern gibt es zum Beispiel strengere Vorgaben für die Anzahl der Automaten pro Spielhalle oder für die Mindestabstände zwischen verschiedenen Spielhallen.

Die Zusammenarbeit mit Eltern bildet einen wesentlichen Baustein schulischer Präventionsarbeit. Viele Eltern unterschätzen die Risiken des Online-Glücksspiels oder sind sich unsicher, wie sie ihre Kinder schützen können. Im Mathematikunterricht können beispielsweise Wahrscheinlichkeiten und Gewinnchancen behandelt werden.

November 2012 eine Neufassung des Gesetzes zur Ausführung des Glückspielstaatsvertrages (AG GlüStV NRW) beschlossen, die am 01. Juli 2021 ist das AG GlüStV NRW an den Glücksspielstaatsvertrag 2021 angepasst worden. Mit dem Landesgesetz werden neben einer Konkretisierung und Ausgestaltung der staatsvertraglichen Vorschriften insbesondere Verfahrensregelungen und Zuständigkeiten normiert. Für Verbundspielhallen und Spielhallen mit geringerem Mindestabstand gelten besondere Regelungen, sofern sie die genau bestimmten qualitativen Anforderungen erfüllen.

Es gilt auch besonders gefährdete Jugendliche noch besser zu erreichen. Heranwachsende sollen dabei lebensweltnah und niedrigschwellig, also auch ihren Neigungen und Interessen gemäß angesprochen werden. Auch die Mitgliedschaft in einem Sportverein erhöht das Risiko für unter 18-Jährige signifikant, an Glücksspielen teilzunehmen und ein problematisches Glücksspielverhalten aufzuweisen (Meyer et al. 2013). Hierbei sollten im Sinne eines universellen Suchtpräventionsansatzes breite Teile der Bevölkerung angesprochen werden. Lehrkräfte beispielsweise schätzen den Umgang der Schülerschaft mit Glücksspielen als problematisch und zugleich deren Informiertheit über die Gefahren als eher gering ein (Baumgärtner 2009). Die rechtlichen Grundlagen für diese Verbote finden sich sowohl im Jugendschutzgesetz als auch in speziellen Glücksspielgesetzen der Bundesländer.

Zwar hat der Plattformbetreiber seinen Sitz in den USA, doch der Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) gilt auch für ausländische Anbieter, sofern diese ihre Inhalte auf den deutschen Markt ausrichten oder sie faktisch in Deutschland verfügbar sind (§3 Abs. 1 JMStV). Entwicklern, die Spiele auf Itch.io veröffentlichen, wird daher empfohlen, zumindest freiwillige Altersangaben und ggf. Länderspezifische vegasino casino promo code Zugangsbeschränkungen einzurichten, um rechtlichen Problemen vorzubeugen. Noch besser ist es, Jugendschutzmaßnahmen frühzeitig einzuplanen – etwa durch inhaltliche Anpassungen oder die Nutzung von Plattformen, die standardisierte Alterskennzeichnungen und Schutzmechanismen implementiert haben.

Dieses System wurde von der USK mitbegründet und bereits seit einigen Jahren in App-Stores wie Google Play, dem Nintendo eShop, dem PlayStation Store, Microsoft Store und weiteren eingesetzt. Natürlich können und sollen auch Angebote direkt an Jugendliche adressiert sein. Beispiele hierfür sind das interaktive Browsergame “Spielfieber” () oder die jugendgerechten Web-Seiten -dein-spiel.de der BZgA und -spiel.de der Berliner Fachstelle Suchtprävention. Doch wie ist der Umgang mit diesen Themen im Jugendschutzgesetz zum Glücksspiel geregelt?

Dieser Artikel beleuchtet die Risiken des Online-Glücksspiels für Jugendliche und zeigt konkrete Handlungsmöglichkeiten für Eltern und Bildungseinrichtungen auf. November 2020 (SpiVO NRW) besteht nunmehr die Möglichkeit, eine Konzession für den Betrieb von Spielbanken zu erteilen. Den Konzessionsinhaber bis zu maximal 6 Spielbanken zu betreiben.Die für einen Antrag auf Erteilung einer Konzession erforderlichen Dokumente stehen in der rechten Marginalleiste zum Download zur Verfügung. Basierend auf dem AG GlüStV NRW wurden die Annahme- und Vermittlungsstellenverordnung (AnVerVO NRW) sowie die Losverfahrensverordnung NRW (LosVerfVO NRW) erlassen. Diese regeln das Erlaubnisverfahren für Annahme- und Wettvermittlungsstellen. Insgesamt verlangt die DSGVO von Spielefirmen, ein hohes Maß an Datensicherheit und Privacy-by-Design für Kinder zu implementieren.

Zudem weist Glücksspiel-Werbung für diese Altersgruppe einen hohen Aufforderungscharakter auf, fördert positiv gefärbte Glücksspiel-Assoziationen und ruft bei einem Teil der Rezipienten sogar das Bedürfnis einer nachfolgenden Spielteilnahme hervor. Aufgrund dessen verwundern erste Forschungsbefunde aus den USA kaum, nach denen der Erstkontakt mit Glücksspielen im Entwicklungsverlauf immer früher erfolgt. Wenn sich Gewerbetreibende oder sonstige Personen nicht an das Jugendschutzgesetz in puncto Glücksspiel halten, können hohe Bußgelder die Konsequenz sein. Diese sollen bereits im Vorfeld eine abschreckende Wirkung auf die Betreiber von Spielhallen haben, damit diese sich mehr dafür einsetzen, dass das Gesetz auch eingehalten wird. Einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zufolge hat sich im Jahr 2013 jeder fünfte Jugendliche unter 18 Jahren an Glücksspielen versucht, obwohl das Jugendschutzgesetz gerade bei Glücksspiel harte Sanktionen vorsieht.

Die Dokumente stehen in der rechten Marginalleiste zum Download zur Verfügung. Confidential Computing stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Cloud-Sicherheit dar, indem es Daten während der Verarbeitung in einer sicheren Enklave… Marian Härtel ist Rechtsanwalt und Fachanwalt für IT-Recht mit einer über 25-jährigen Erfahrung als Unternehmer und Berater in den Bereichen Games, E-Sport, Blockchain, SaaS und Künstliche Intelligenz. Seine Beratungsschwerpunkte umfassen neben dem IT-Recht insbesondere das Urheberrecht, Medienrecht sowie Wettbewerbsrecht.

Daher ist die Gefahr, spielsüchtig zu werden, bei Heranwachsenden um ein Vielfaches höher. Negative Einflüsse in der Öffentlichkeit oder in den Medien können das Wohl von Kindern und Jugendlichen nachhaltig schädigen. Dies geschieht durch das Jugendschutzgesetz (JuSchG), in dem neben den Vorschriften von Ausgehzeiten, Rauchen und Alkohol auch die gesetzlichen Regelungen für Glücksspiele festgehalten sind. Nur wenn alle Beteiligten ihre Verantwortung wahrnehmen und eng zusammenarbeiten, kann ein wirksamer Jugendschutz gelingen. Dabei gilt es, die Balance zu finden zwischen notwendiger Kontrolle und dem Vertrauen, das Jugendliche für ihre Entwicklung brauchen.

Anbieter stehen zudem in der Pflicht, ein funktionierendes Meldesystem einzurichten und gemeldete Inhalte zeitnah zu prüfen (§ 12 DDG, § 16 DSA). Versäumt eine Plattform dies systematisch, verliert sie den Schutz der Haftungsprivilegierung. In Extremfällen können die Aufsichtsbehörden Maßnahmen bis hin zur Untersagung des Angebots in Deutschland ergreifen. Auch Game-Plattformen wie Roblox stehen deshalb unter verstärkter Beobachtung. Die Anhebung der Altersfreigabe von Roblox auf 16 Jahre erfolgte maßgeblich aufgrund dokumentierter Fälle von unangemessenem Content und der Erkenntnis, dass bestehende Schutzmaßnahmen nicht ausreichend waren. Plattformbetreiber sind daher angehalten, jugendgerechte Community-Management-Konzepte nachweisbar zu implementieren.

Die wachsende Gefahr des Online-Glücksspiels für Jugendliche

Gerade für größere Plattformbetreiber (z.B. Betreiber von Gaming-Portalen, Video- und Spiele-Communities) ist ein Jugendschutzbeauftragter Pflicht. Er dient auch als zentraler Ansprechpartner für Nutzer und die Behörden bei Beschwerden. Die Einhaltung solcher organisatorischer Pflichten trägt wesentlich dazu bei, Risiken im Bereich Jugendschutz zu minimieren. Der Autor diese Beitrags, Dipl.-Sozialpädagoge Daniel Ensslen, ist Referent für Prävention gegen Glücksspielsucht bei der Aktion Jugendschutz Landesarbeitsstelle Bayern e.V.

Dennoch sollten Entwickler und Creator wissen, dass sie sich nicht auf die Haftungsprivilegien der Plattformen berufen können. Wer Inhalte schafft oder verbreitet, die gegen Jugendschutzbestimmungen verstoßen, muss mit rechtlichen Konsequenzen rechnen. Wer ein Spiel anbietet, das jugendgefährdende Inhalte enthält (z.B. „ab 18“), muss sicherstellen, dass Minderjährige keinen Zugang erhalten. Dies kann durch geeignete technische Maßnahmen erfolgen, etwa Altersverifikationssysteme oder Zugriffsbeschränkungen. Wer dies unterlässt, wird selbst zum Anbieter jugendgefährdender Inhalte mit allen rechtlichen Folgen, unabhängig davon, ob das Spiel über eine Plattform oder selbstständig vertrieben wird.

Der Startupanwalt

Es ist nötig, dass Jugendliche – bereits bevor eine manifeste Gefährdung besteht – über das Suchtpotential von Glücksspielen informiert werden und sich mit den möglichen negativen Konsequenzen einer (illegalen) Spielteilnahme auseinandersetzen. Das Thema Glücksspiele kann sowohl dezidiert Inhalt einer suchtpräventiven Maßnahme als auch ein Teilaspekt übergeordneter Themen (Sucht, Medien) sein. Die vorliegenden Forschungsbefunde verweisen auf den dringlichen Bedarf an jugendgerechten Maßnahmen der Prävention, d.h. Einer möglichst frühzeitigen Gegensteuerung durch Ausarbeitung und Implementierung zielgruppenspezifischer Präventionsprogramme. Die Datenlage zeigt die Notwendigkeit auf, neben dem ordnungsrechtlich-kontrollierenden Jugendschutz dem erzieherischen Jugendschutz einen hohen Stellenwert einzuräumen. Präventiver Jugendschutz muss dabei sowohl verhältnis- wie verhaltenspräventive Strategien umfassen (vgl. Hallmann et al. 2013).

Verletzungen können nicht nur Imageschäden, sondern auch erhebliche Bußgelder nach sich ziehen. Es empfiehlt sich daher, schon bei der Entwicklung eines Games (oder einer Plattform) Konzepte für Altersfreigabe und Datenschutz zusammen zu denken – z.B. Durch Altersabfrage beim Onboarding, differenzierte Einstellungen je nach Alter und klare Hinweise für Eltern. So wird der Spagat gemeistert, junge Zielgruppen datenschutzkonform einzubinden, ohne gegen Jugendschutzprinzipien zu verstoßen. Zudem verlangt §7 JMStV von geschäftsmäßigen Anbietern „entwicklungsbeeinträchtigender“ Inhalte die Benennung eines Jugendschutzbeauftragten. Dieser soll innerhalb des Unternehmens beratend und überwachend tätig sein, um die Einhaltung der Jugendschutzvorschriften sicherzustellen.

Diese sind jedoch streng reglementiert und dienen in der Regel der Unterhaltung ohne finanziellen Einsatz oder Gewinn. Das Jugendschutzgesetz legt fest, dass Kinder und Jugendliche keinen Zugang zu Glücksspiel und Spielhallen haben dürfen. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Altersbeschränkungen und Vorschriften gelten, um junge Menschen vor den Gefahren des Glücksspiels zu schützen und ihre Sicherheit zu gewährleisten. Gemäß § 32 GlüStV sind die Auswirkungen des Glückspielstaatsvertrages im Hinblick auf die Entwicklung und Ausbreitung von unerlaubten Glücksspielen in Schwarzmärkten zu evaluieren. Der Glücksspielmarkt in Deutschland gliedert sich in die Schwerpunkte Lotterien, Sportwetten, Pferdewetten, Spielbank(Casino)-Spiele und gewerbliche Automatenspiele und ist nur in Teilen legalisiert.

Ebenso sollte ein besonderes Augenmerk auf “Glücksspielen” ohne Geldeinsatz, z.B. Pokern auf Übungsseiten oder in sozialen Netzwerken, kostenfreie virtuelle Casinos und Glücksspiele im Rahmen von Computerspielen gelegt werden. Hierbei werden Kinder und Jugendliche auf Glücksspiele neugierig gemacht und teils auch systematisch herangeführt.

Jugendschutzgesetz zum Glücksspiel missachtet?

  • Das mittlere Lebensalter beim erstgenannten Glücksspiel liegt bei etwa 13 Jahren (BZgA 2014).
  • Es gibt bestimmte Ausnahmen und Sonderregelungen, bei denen Kinder und Jugendliche an Glücksspielen teilnehmen dürfen.
  • Einer möglichst frühzeitigen Gegensteuerung durch Ausarbeitung und Implementierung zielgruppenspezifischer Präventionsprogramme.
  • Heranwachsende sollen dabei lebensweltnah und niedrigschwellig, also auch ihren Neigungen und Interessen gemäß angesprochen werden.
  • Der Schutz Jugendlicher vor den Gefahren des Online-Casinos ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

Trotz aller Präventionsmaßnahmen können Jugendliche in die Glücksspielsucht abrutschen. In solchen Fällen ist schnelles und professionelles Handeln gefragt. Je früher eine Intervention erfolgt, desto besser sind die Heilungschancen.

Seit Ende 2015 veröffentlichen die deutschen Aufsichtsbehörden eine sog. Anbieter enthalten, die in unterschiedlichen Glücksspielsegmenten eine gültige Erlaubnis aus Deutschland besitzen. Dezember 2022 beim Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt veröffentlicht. Januar 2023 hat die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder diese Aufgabe übernommen.

Erziehungsberechtigte, um ihre Sprösslinge von Geldspielhallen oder Glücksspielautomaten fernzuhalten? Und welche Strafen sind möglich, wenn die Vorschriften nicht eingehalten werden? Antworten auf diese Fragen und weitere Informationen zum Jugendschutzgesetz finden Sie in diesem Ratgeber. Es gibt bestimmte Ausnahmen und Sonderregelungen, bei denen Kinder und Jugendliche an Glücksspielen teilnehmen dürfen.